DelOS – Demokratie leben in Osnabrück

Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, junge Menschen im Alter von 13-18 Jahren mit rechtsextremistischen Bestrebungen, die eine Affinität zu demokratiefeindlichem/ gewalttätigem Handeln aufweisen, in ihrer Handlungskompetenz gegenüber rechtsradikalen Ideologien zu bestärken und sie vor diesem Hintergrund zu einem kritischen Umgang mit (Neuen) Medien / Social Media zu befähigen, sodass vorhandene fremden-, demokratiefeindliche und diskriminierende Haltungen sowie gewalttätige Konflikte wirksam und nachweisbar abgebaut werden.
Einbezogen werden sowohl Jugendliche, die bereits in rechtsextreme Strukturen involviert sind als auch diejenigen, die im Begriff sind, mit rechtsradikalen Gruppierungen zu sympathisieren bzw. demokratiefeindliche Haltungsweisen zu entwickeln.

Inhalte, Innovationsgehalt und Modellhaftigkeit

Die Jugendlichen, von denen viele über einen Zugang zum Internet bzw. über einen eigenen Computer verfügen, verbringen einen Großteil ihrer Freizeit im Internet. Speziell dem Bereich der Social Media und den damit verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten wird ein enormer Stellenwert zugemessen. Die Jugendlichen sind häufig „native user“, die Nutzung digitaler Medien ist für sie selbstverständlich und gehört zu ihrer Alltagswelt. Gerade diese technische Medienkompetenz und Offenheit bietet eine breite Angriffsfläche für rechtsextreme Botschaften und Agitation, die aufgrund ihrer technisch ansprechenden und zeitgemäßen Kommunikation häufig unreflektiert aufgenommen werden, ohne dass tendenziöse Inhalte erfasst und in ihren Intentionen erfasst und bewertet werden.
Da die Jugendlichen sich im Netz eine parallel zur realen Welt existierende virtuelle Erlebniswelt errichten, ist es besonders von Bedeutung, die reale Alltags- / Erlebniswelt UND die virtuelle Welt der Jugendlichen in ganzheitlicher Weise miteinander zu verknüpfen bzw. die Jugendlichen parallel auf beiden Ebenen anzusprechen (Innovationsgehalt).

Die Modellhaftigkeit von DelOS ergibt sich dabei aus der Verknüpfung von bewährten Realisierungskonzepten aus der Medien-/Erlebnispädagogik und des Diversity-Ansatzes mit der o. a. Medienkonzeption. Durch diese Kombination soll dem immer häufiger auftretenden Problem des Cyber-Mobbings und der Stigmatisierung durch Neue Medien bzgl. der kulturellen Herkunft entgegen getreten werden.

Ziel des Ansatzes ist es dabei außerdem, die Gleichstellung, Gleichbehandlung und Chancengleichheit zu erreichen, wobei die Gesamtheit der Person im Mittelpunkt steht und nicht einzelne Minderheiten. Dieses dient dazu, die Ambiguitätstoleranz zu stärken, Vielfalt als Nutzen zu betrachten und Vorurteile aufgrund von Stigmatisierungen abzubauen.

Die folgenden Kooperationspartner sind am Projekt DelOS beteiligt:

  • Jugendzentrum WestWerk 141; Osnabrück-Eversburg
  • Zentrum für Jugenberufshilfe Osnabrück
  • Stadt Osnabrück, Fachdienst Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit
  • Universität Osnabrück: Institut für Geographie/Sozialgeographie und Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS)

Förderung: DelOS wird gefördert im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ Programmbereich „Förderung von Modellprojekten zur Radikalisierungsprävention“; Gesamtförderzeitraum: 01.01.2015 – 31.12.2019