QFA – Qualifizierung für Ausbildung

QfA – Qualifizierung für Ausbildung

Das angestrebte Ziel des Projekts QfA (Laufzeit 01.01. – 31.12.2014) ist die Aktivierung, Heranführung und Integration junger (bildungs-) benachteiligter Menschen / (Langzeit-) Arbeitsloser im Alter von 25 bis 35 Jahren in der Gemeinde Belm (Landkreis Osnabrück) in ein Ausbildungsverhältnis durch Qualifizierung im Fundus (Soziales Kaufhaus) und in regionalen (Ausbildungs-)Betrieben. Konkreter Umsetzungsort ist das Fundus (Soziales Kaufhaus) im Zusammenwirken mit regionalen Betrieben.

Inhaltliche Handlungsfelder sind die Aktivierung, berufliche Orientierung und Vorbereitung, Qualifizierungen und Integration in ein Ausbildungsverhältnis, Stärkung von Sozial- und Kommunikationskompetenzen, Stärkung der Konfliktfähigkeit (zur Verbesserung der beruflichen und sozialen Integration) in vier Phasen (Diagnostics, Jobfinding, Jobcoaching, Jobhunting) mit der Aktivierung zu 80 Prozent Eigeninitiative der TeilnehmerInnen (junge) Erwachsene / (Langzeit-)Arbeitlose (SGB II).

Im Fundus (Soziales Kaufhaus) finden die praktischen und theoretischen Schulungen in den von der IHK zertifizierten Qualifizierungsbausteinen a) Verkaufsvorbereitung, b) Verkauf, c) Lagerlogistik und d) Schauwerbegestaltung statt, die mit einer Prüfung enden. Daran anschließend absolvieren die TeilnehmerInnen i.d.R. eine betriebliche Qualifizierung in einem regionalen (Ausbildungs-)Betrieb. Durch die vier unterschiedlichen Qualifizierungsbausteine ist DETO e.V. in der Lage, ein breites Spektrum an Qualifizierungsbereichen für unterschiedliche Ausbildungsberufe abzudecken und somit ein vielfältiges Vermittlungsangebot zu ermöglichen.

In den einzelnen IHK-zertifizierten Qualifizierungsbausteinen erwerben die TeilnehmerInnen nicht nur spezifisches Wissen, sondern erlernen im Sinne eines ganzheitlichen Ansatzes die in der Qualifizierung gemachten Erfahrungen (Umgang mit Lern-, Prüfungs-, Stresssituationen) auf andere Kontexte zu übertragen. Auf diese Weise erfahren die TeilnehmerInnen, sich ein bestimmtes Anforderungsprofil anzueignen. Gleichzeitig wird durch Erfolgserlebnisse (z. B. erfolgreiche absolvierte Prüfungen) die Selbstsicherheit, Motivation, Bildungsorientierung und Ausbildungsreife der TeilnehmerInnen gesteigert.

Inhaltliche Schwerpunkte:

1) Vorbereitung, Allgemeines, Exkursionen, Bewerbungsunterlagen, Trainings, „Arbeitsaufträge“ nach dem niederländischen Modell
Teambildung mit allen TeilnehmerInnen, getrennt in zwei Gruppen oder Einzelgespräche mit folgenden Inhalten: Erstgespräch: Ziele, Inhalte, Aufgaben der Qualifizierung, Erstellung eins ganzheitlichen Profils zu Motivation, Kompetenzen, Förderbedarf, Kompetenzprofil: Schule, Familie/Soziales, Tagesablauf, Gesundheit, Motivation, Arbeit, individueller Hilfebedarf, Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Im normalen Ablauf Bedarf können die Teilnehmerinnen – je nach Bedarf – die Praxisphase für ein individuelles Coaching unterbrechen. Schwerpunkt ist das sog. Jobcoaching: Erarbeitung eines Vermittlungsplans, Erstellung Aktivitätenliste, Firmenliste, Netzwerkliste, Vermittlung unterschiedlicher Möglichkeiten der Kontaktaufnahme zu Ausbildungsbetrieben, Networking, Regelmäßige Reflexionsgespräche, Stärkenanalyse, Erarbeitung von Zielvereinbarungen mit detaillierten Umsetzungsschritten.

2) Praktische Arbeit unter Anleitung im Sozialen Kaufhaus
Orientierung: Einzelgespräche zur Feststellung von beruflichen Fähigkeiten und Fertigkeiten bzgl. der Tätigkeit im Sozialen Kaufhaus, Einarbeitung in die Bereiche Lager, Verkauf, Kasse, Schulung „Rechte und Pflichten im Einzelhandel“, Rückmeldegespräche: Umgang mit Kollegen und Kunden, Reflexion und Weiterentwicklung: Einzelgespräch um selbständig Aufgaben übernehmen zu können, Erstellung eines Bewertungsbogens (Selbst- und Fremdeinschätzung von Kompetenzen), Praxisübung: Teilnehmer entwickelt und führt selbständig eine Praxisübung durch (bspw. Sonderaktion, Dekorationsidee).

3) Theoretischer Unterricht in IHK-Qualifizierungsbausteinen
IHK-Qualifikationsbausteine: Teilnahme und Abschluss eines zweimonatigen Bausteins (Verkaufsvorbereitung, Verkauf, Lager, Schauwerbegestaltung), zwei Bausteine pro TeilnehmerIn.

4) Individuelle Bewerbungsgespräche, Analysen
Berufskompetenztraining, Reflexion bisheriger beruflicher Erfahrungen, Check bisheriger Aktivitäten, Benennung realistischer beruflicher Ziele, Bewerbungstraining, Anforderungen des Arbeitsmarktes, Berufsprofil: Erstellung von Bewerbungsunterlagen, üben von Vorstellungsgesprächen, (Internet-)Recherche nach Ausbildungsplatzangeboten.

5) Mobilitätstraining
Vermittlung regionaler arbeitsmarktbezogener Kenntnisse, Mobilitätstraining: Wegeplanung, Zeitmanagement, Verkehrsmittelwahl, Kostenvergleiche, „Was ist nötig, was ist zumutbar, wozu bin ich bereit?“, raumbezogener Lebenslauf („Lebenswege“).

Das Projekt „QfA – Qualifizierung für Ausbildung“ wird gefördert im Rahmen des Programms „Arbeit durch Qualifizierung“ (AdQ) des europäischen Sozialfonds. Der Europäische Sozialfonds ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes, der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der Investition in die Humanressourcen. Förderzeitraum: 01.01. – 31.12.2014.

Fotonachweis: Deto e.V.